Über den Club „Tscheburashka“: Wo russische Sprache und Kreativität sich zu Hause fühlen

Stellt euch vor: Samstag in Emmendingen, alles läuft wie immer – die Kirchenglocke läutet pünktlich nach Plan, deutsche Rentner führen ihre Fahrräder aus, und in einem gemütlichen Raum ist fröhliches Kindergeschrei zu hören, das mit nichts zu verwechseln ist. Das bedeutet, dass der Unterricht im Club „Tscheburashka“ begonnen hat. Und wenn ihr die „Kalinka“ hört, gesungen von einem Chor aus Dreijährigen – dann seid ihr genau richtig. Kommt rein, zieht die Schuhe aus und taucht ein in die Kindheit.

Wer wir sind und wozu das Ganze überhaupt

Wir sind ein Bildungszentrum für Kinder, das aussieht wie ein Club, klingt wie ein Zirkus, funktioniert wie eine Schule und sich anfühlt wie „endlich normale Leute!“. Bei uns wachsen Kinder auf, in denen gleichzeitig drei Sprachen, zwei Omas und eine Frage leben: „Wozu brauche ich überhaupt dieses Russisch?“

Und genau deshalb sind wir hier – um zu antworten. Behutsam, mit Piroggen und in Form eines Theaterstücks.

Unsere Hauptmission: Die Muttersprache nicht zu einer Antiquität werden zu lassen. Wir möchten, dass Kinder nicht nur Russisch sprechen, sondern auf Russisch denken, singen, scherzen und malen. Deshalb bieten wir keine gewöhnlichen Unterrichtsstunden – wir bieten Abenteuer. Mit Pädagog

, die sowohl herumalbern als auch Regeln erklären können.

Was passiert bei euch überhaupt?

Erstens: Eine einzigartige Methodik für Entwicklungsunterricht für Kinder ab 3 Jahren. Das ist, wenn ein Kind selbst nicht bemerkt hat, wie es den Buchstaben „Щ“ gelernt hat und warum er plötzlich sein Lieblingsbuchstabe ist. Bei uns läuft alles über Spiel, Rhythmus, Bewegung und Freude. Erst bauen wir ein Haus aus Würfeln – dann schreiben wir das Wort „Haus“. Wir formen eine Katze – dann lesen wir „Das Kätzchen namens Gaw“. Die Kinder haben Spaß, und die Eltern flüstern: „Endlich will er selbst lernen!“

Zweitens: „Musik mit Mama“ – ab 2 Jahren. Das ist, wenn das Kind im Takt klatscht und die Mama so tut, als würde sie nur seinetwegen klatschen (aber wir wissen, dass sie selbst schon lange von solchem Unterricht geträumt hat). Das ist kein Solfeggio-Unterricht – das ist Kontakt, Rhythmus und gemeinsames Vergnügen zu Live-Musik. Manchmal Tänze, manchmal Tränen der Rührung.

Drittens: Musiktheorie und Klavier ab 3 Jahren. Keine Sorge, niemand setzt die Kinder ans Klavier und verlangt die „Mondscheinsonate“ bis Donnerstag. Alles schrittweise, mit Liebe zum Klang und Aufmerksamkeit für Details. Erst kommt das „C“, dann die Begeisterung.

Viertens: Zeichnen und Kreativität ab 3 Jahren. Nicht einfach nur „ein bisschen malen“ – sondern eintauchen in die Welt der Farben, Formen und des Selbstausdrucks. Ja, bei uns entstehen Bilder, die Omas im Hermitage aufhängen würden. Und ja, wir haben Kinder, die erklären: „Das ist Expressionismus, Mama!“

Und nicht nur für Kinder! Workshops für Erwachsene und Jugendliche in Malerei – das ist schon fast Therapie. Du kommst zum Aquarell-Workshop und gehst mit innerem Frieden, einem Bild und dem Gedanken: „Wozu brauchte ich dieses Buchhaltungs-Excel?“

Und dann haben wir noch etwas, womit niemand rechnet: Nachhilfe in Französisch für Schulkinder. Nicht einfach „Unterricht“, sondern eine originelle Methodik, bei der das Kind keine Angst mehr vor dem passé composé hat, sondern es anwendet. Denn in der Schule ist es ein Diktat, bei uns ein Theaterstück mit Dialogen. Wie ein Vater sagte: „Das Kind hat angefangen, meine Aussprache zu korrigieren. Das war peinlich, aber schön.“

Traditionen, Feste und ein bisschen Verrücktheit

Wir unterrichten nicht nur – wir leben. Bei uns gibt’s Masleniza mit Blini, Neujahr mit Tannenbaum und einem echten (na ja, fast echten) Väterchen Frost. Sein Bart hat schon viel gesehen, aber er hält durch. Sketche, Kostüme, Gedichte – alles wie es sein soll. Am Tag des Sieges – Lieder, am 8. März – Herzchen, beim Abschluss – Tränen und Torte.

Wir haben auch eine Bibliothek: vom „Moydodyr“ bis „Harry Potter“ auf Russisch. Kinder nehmen Bücher mit nach Hause, Eltern lesen vor, und wir freuen uns: Also war das alles nicht umsonst.

Warum Emmendingen und warum Tscheburashka

Emmendingen ist ein kleines, aber warmes Städtchen. Russischsprachige Familien gibt es hier genug. Aber Orte, an denen Kinder unbeschwert Russisch sprechen können, gibt es nicht so viele. So entstand unser Club – aus Notwendigkeit und Liebe.

Wir nannten ihn „Tscheburashka“ – weil er ein Ausländer ist, aber einer von uns. Lustig, aber weise. Kinder mögen ihn, Erwachsene erinnert er daran, dass auch sie einmal an Güte und Orangen geglaubt haben.

Kommt vorbei! Mit Kindern, mit Fragen, ohne Krawatte

Wir arbeiten samstags, aber wenn sich eine Gruppe Gleichgesinnter findet – organisieren wir zusätzlichen Unterricht. Bei uns ist es warm, gemütlich und manchmal etwas laut. Aber auf eine gute Art.

Anmelden könnt ihr euch auf der Website. Oder kommt einfach vorbei. Wir trinken dann auch Tee zusammen.

Der Club „Tscheburashka“ in Emmendingen ist ein Ort, wo russische Sprache, Musik, Farben und sogar Französisch sich zu Hause fühlen. Weil man sie hier versteht.